
Rollstuhltennis – dynamisch und faszinierend!
Die Regeln
Diese Sportart wird nach den bekannten Regeln im Tennis gespielt. Der einzige Unterschied? Der Ball darf zwei Mal aufspringen. Konkret heißt das: Hier gelten die offiziellen ITF-Regel mit der Zusatzmöglichkeit, dass der Ball zweimal aufspringen darf. Hierbei muss der erste Bodenkontakt innerhalb der Feldbegrenzung sein. Für Spieler*innen mit einer zusätzlichen Einschränkung der oberen Extremitäten gibt es die sogenannte „Quad-Tennis“ Startklasse.
Der Tennisrollstuhl – das ist der Teil während des Spiels, der zusätzlich zu dir gehört. Aufstehen oder mit den Füßen den Boden berühren ist tabu. Um wirklich Spaß im Spiel zu haben und zu Gunsten deiner eigenen Sicherheit, wird ein Tennisrollstuhl benötigt, der im Gegensatz zum Alltagsrollstuhl wesentlich leichter ist und für dynamische Fahrmanöver ausgelegt ist. Dazu benötigt dieser z.B. einen Kippschutz, der dich vor dem nach hinten Umfallen schützt. Auch eine aktive Rahmengeometrie spielt eine große Rolle sowie weitere Details.
Solltest du ernsthafte Ambitionen haben, mit diesem Sport zu beginnen, so wirst du definitiv nicht allein sein: Rollstuhltennis ist heutzutage eine der populärsten Rollstuhlsportarten der Welt. Ein großer Vorteil ist, dass er sich problemlos in den „regulären Tennis“ integrieren lässt. Deutschland hat mittlerweile eine gute Vereinslandschaft mit Rollstuhltennisangeboten. Feldmaß, Schläger und Ball: Die sind hier absolut gleich!
Seit 1992 paralympisch und seit 1998 offizieller Teil der International Tennis Federation – das ist ein beispielloser Zusammenschluss, den es so zumindest vorher nie gegeben hat im Behindertensport.
Tennis für jede*n!
Ganz gleich auf welchem „Level“ du dich gerade befindest. Für Anfänger*innen und Wiedereinsteiger*innen ist dieser Sport gleichermaßen geeignet. Für Kinder- und Jugendliche und Senior*innen. Alle können im Tennisspiel ein sportliches Zuhause finden. Voraussetzung für den Spaß beim Tennis im Rollstuhl ist, dass eine gewisse Funktion im Rücken und Schulterbereich vorhanden sein muss. Tennis erfordert schnelles Reaktionsvermögen und bringt schnelle, dynamische Bewegungen mit sich.
Ein paar deutsche Breitensportler-Turniere gibt es, aber genauso auch das Rollstuhltennis-Äquivalent zum Davis und Fed Cup und natürlich Tennis als paralympische Disziplin. Im Gegensatz zu anderen Behindertensportarten starten die Athlet*innen beim Tennis in denselben drei Klassen: Junioren, Damen und Herren.
Das Equipment
Und was brauche ich nun genau? Tennisschläger, Bälle und Tennisrollstuhl. Letzterer ist auf den ersten Blick schonmal durch eines deutlich vom Alltagsrollstuhl unterscheidbar: Die Räder. Diese haben eine starke Neigung, welche die viel schnellere und bessere Wendigkeit gewährleistet. Die Vorderräder sind kleiner und härter, was dazu führt, dass du schneller bist, da der Widerstand geringer ist.
Was gibt es noch? Einen Gurt, der dich positioniert. Das ist sogar eine vorgeschriebene Regel und du wirst auch ziemlich schnell merken, wieso! Genauso wichtig ist ein zusätzliches Rad, welches dich vor dem Stürzen schützt. Dieser sogenannte Kippschutz erlaubt dir die dynamischen und wendigen Fahrmanöver während des Spiels. Die Bälle werden von den Spieler*innen oft in den Speichen verstaut oder du legst dir noch eine Balltasche zu. Ein ebener und harter Untergrund erleichtert die Fortbewegung. Der Rollstuhl an sich verursacht keine Schäden auf Tennisplätzen und kann auf allen verwendet werden. Doppelpartner*innen können im Trainingsbetrieb frei gewählt werden. Beutetet: Es sind auch Spiele im Doppel mit Rollstuhlsportler*innen und Fußgänger*innen möglich.
Also, worauf wartest du noch?